Prolog: Wieso, weshalb, warum ?
“Zipfelrallye, super Idee“, das war der spontane Gedanke, der mir beim Lesen der Ausschreibung durch den Kopf raste.
Eine Tour zu den äußersten Punkten der BRD zur Feier des 20-Jährigen Mauerfalls.
Wann habe ich eigentlich mit meinem Wartburg-Coupé die letzte richtig lange Tour unternommen?
Wegen des einprägsamen Datums weiß ich, das es im September 2001 war.
Wir sind über die Niederlande, Belgien und Frankreich nach Großbritannien gefahren. Haben den Oldtimer-Markt in Beaulieu besucht und den 11. September in London verbracht. Zurück ging es mit der Fähre nach Hamburg. Kaum zu glauben, dass das schon 8 Jahre her ist.
Durch Studium, Haus, Kind(er) und Arbeit bin ich in den letzten Jahren viel zu wenig mit dem Wartburg gefahren. Und der Wartburg ist nun mal ein Fahrzeug und kein Stehzeug.
Bei den Recherchen mit Map24 zu der Strecke kam dann die Ernüchterung: 3900 Kilometer.
Auweia, das kostet bei geschätzten 10 Litern auf 100 km ja schon fast 600 Euro und wofür?
Also folgte die Suche nach dem Sinn des Ganzen.
Und hier das Ergebnis: Mein Auto ist 50 Jahre alt, ich bin 40 Jahre alt
und die Mauer fiel vor 20 Jahren, macht Summa Summarum 110 Jahre.
11 Punkte sind anzufahren, das kann kein Zufall sein.
Nun fehlte nur noch der passende Zeitpunkt. Der findet sich wie immer kurz vor Toresschluss.
Start – Tag 1
Am 19.09.2009 direkt nach der Arbeit kann ich los und am 25.09.2009 um
17:00 Uhr muss ich zurück sein.
Selbstmischendes 2-Takt-Öl habe ich schon Wochen vor der Tour gekauft.
Vor der Tour noch den Wagen abgeschmiert und Werkzeug und Ersatzteilkiste aufgeräumt
Blieb noch die Frage, wie herum fahre ich die Tour? Im Uhrzeigersinn oder entgegen? Damit ich nicht nachts von einer Fähre die nicht fährt, aufgehalten werde und damit ich das längste Teilstück zwischen zwei Zipfeln am Anfang erledigen kann, beginne ich ganz im Norden und fahre im Uhrzeigersinn.
Am 19.09.2009 um 04:00 Uhr aufgestanden und mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Um 15:00 Uhr dann von der Arbeit direkt ins Abenteuer gestartet. Da ich die Tour als One-Man-Show mache nehme ich ein Diktiergerät mit, um unterwegs meine Eindrücke und Gedanken festzuhalten.
Weiterhin im Gepäck: Verpflegung, Bettzeug und Schlafsack (geschlafen wird im Auto, ist schließlich ein Reise-Coupe), Navi, Kartenmaterial, Wechselkleidung, Waschzeug und die Telefonnummer eines Wartburg-Fahrers aus Köln, der mich über das Wartburg-Forum w311.info auf einen Kaffee eingeladen hat und zur Sicherheit die Rufnummer der IFA-Pannenhilfe.
Die Fotos des ersten Tages finden sich unten. Das Fahrtenbuch ist als PDF angehängt. Fall jemand die Tour nachfahren will, hier sind die Zielpunkte hinterlegt.
Am 19.09.2009 23:53 Uhr bei km 84055 werden die Schlafsitze umgeklappt und im Auto geschlafen.
