27.10.2010
Nach einigen Arbeiten an Haus und Garten geht hier weiter.
Die Augenbuchse muss abgezogen werden. Wie immer versuche ich eine Variante ohne Schweißgerät.
Augenbuchse abziehen
Erstmal wurde die Rundung, in die der Abzieher eingreift auf Papier übertragen.
Dann wurde die Rundung auf meine Abzieharme übertragen. Dabei handelt es sich um 40 mm breite (das passt genau in die Aussparung links und rechts) Stahlwinkel.
Passt perfekt.

Mit Gegenstück sieht das Ganze so aus.
Mit 4 mm Schrauben wird das Ganze verbunden.
Die Vorrichtung kann dann jederzeit abgenommen oder angesetzt werden.
Man könnte nun eine Gewindestange mit Scheibe und Mutter zum Abziehen nehmen, ich nehme wieder den Balkenabzieher. Sieht fast aus wie ein Stabilbaukasten.
So sieht das Ganze komplett aus.
Fehlt nur noch ganz viel Wärme, damit das Abziehen leichter geht. Ich habe natürlich das Gehäuse erhitzt, das sieht nur auf dem Foto anders aus.
Statt die Augenbuchse herauszuziehen verziehen sich die “Abzieherarme”.
Na gut, wird das Teil eben gerichtet und mit dem Schweißgerät verstärkt. Schrauben wäre auch gegangen, schweißen ging nur schneller zumal ich schon die Befürchtung hatte, dass das nichts nutzt.
Die Pfuschschweißung hat gehalten, aber nun haben sich die 4er-Schrauben und die abgewickelten Blechlaschen die in die Augenbuchse fassen verbogen. Bevor ich die Augenbuchse beschädige, suche ich lieber eine andere Lösung.
Das Lager der Augenbuchse sitzt an zwei Stellen fest. An der Welle und über den Lagerträger am Gehäuse.
Mit einem Schraubendreher wird der Kugellagerkäfig herausgehebelt und mit der Zange entfernt.
Die Kugeln können dann alle zusammengeschoben und aus dem Lager gehebelt werden.
Mit den selbstgebauten Abzieherarmen für den Freilauf kann nun der Innenring des Lagers von der Welle gezogen werden.
Zur Sicherheit wird die Welle gestützt.
Sieht schon ganz gut aus, allerdings muss jetzt ein anderes Druckstück her.
Dann lieber so. Eine passende Nuss mit eingesteckter Schaube. Die ist festgeschraubt, damit sie nicht den Nadellagersitz in der Welle ruinieren kann.

Und da hier jetzt mehr Platz ist, kann ich auch einen anderen Abzieher nehmen.
Trommelwirbel und Tusch…..Das halbe Lager ist raus.
Nun ist genug Platz, um die obere Welle auszubauen. Dafür braucht man wieder Spezialwerkzeug. Wenn beide Wellen raus sind, werde ich die Augenbuchse wohl von innen nach außen drücken.
Die obere Welle ist mit einem Sprengring gesichert.
Dann kommt eine dicke Scheibe (Schulterring).
Und wie man dieses Lager abziehen soll, bzw. wie der Originalabzieher funktioniert erschließt sich mir noch nicht.
04.11.2010
Und weiter geht’s mit dem Zerlegen. Nun ist die obere Welle (die Antriebswelle) dran.
Hier ist das Lager auf der Freilaufseite, das muss raus.
Wie man sieht ist die Rückseite nicht erreichbar.

Zwischen Lagerinnen- und Lageraussenring passt perfekt eine M6 Schraube durch.
Auf der Rückseite passt exakt eine M6 Mutter zwischen Zahnrad und Gehäusewand.
Der Plan: Den Lagerkäfig zerstören. 2 x M6 Schraube durchstecken und auf der Rückseite eine M6 Mutter aufdrehen. Dann das Ganze mit dem altbekannten Abzieherbalken abziehen.
Hier sieht man, wie viel die Mutter (auf Innen- und Außenring) tragen würde
So weit, so gut. Leider sitzt hinter dem Lager eine Scheibe, an der die Schraube nicht vorbei passt.
Also andere Variante probieren.
Hier mal wieder als Ausgangsbasis ein einfache M6 Schlossschraube (kam schon beim Freilauf zum Einsatz).
Nach einigen Minuten mit der Schruppscheibe sieht das Teil so aus. T-Förmig in lässt sich zwischen Lagerinnen- und Lageraußenring schieben und drehen.
Damit man sieht, ob die Abzieherarme richtig sitzen wurden die Teile mit einem Strich markiert.
Angesetzt und fertig zum Abziehen.
Das Lager kommt ganz leicht heraus.
Hinter dem Lager sieht es so aus. Da ist auch die Scheibe, die die erste einfache Abzieher-Variante vereitelte.
Hier noch mal Lager mit Abzieher. Der Balken ist übrigens aus einem Lagerabziehersatz.
Hier mal der Vergleich zwischen Kaufteil und Eigenbau. Wenn man den Eigenbaukopf noch ein bisschen kürzt kann man auch Lager ausziehen ohne den Käfig zu beschädigen. Weiterverwenden würde ich die Lager dann aber trotzdem nicht.
Weiter geht es nun auf der Seite des Differentials:
Die beiden Sprengringe/Segeringe müssen raus.
Dank der “Serviceöffnungen” geht’s auch mit einer kürzeren Zange als in Reparaturanleitung beschrieben.

Nun kommt der große, der das Lager sichert.

Obwohl die Abzieherarme verlängerbar sind reicht es nicht.

Also entfernen wir erstmal die Scheibe von der Freilaufseite.
Leider ist bei meinen Gewindestangen keine mit M6 Gewinde dabei, also ist für heute Feierabend.
Laut Werkstatthandbuch wird die Welle von der Freilaufseite mit einem Leichtmetalldorn durchgeschlagen. Dann wird das Lager, das vorher mit dem Sprengring gesichert war, mit einem Spezialwerkzeug abgezogen.
Ich ziehe lieber gleich das Lager, dann spare ich mir auf der Welle rumzukloppen.