Wartburg 311 Rundheck Kombi – Das Radhaus hinten links – Der Neuaufbau beginnt

Eigentlich hat der Neuaufbau des Radhauses ja schon vor einigen Jahren begonnen, als ein Teil des Radlaufbereiches ersetzt wurde, aber zu diesem Zeitpunkt war noch gar nicht endgültig absehbar, wie weit der Wagen zerlegt wird, und wie umfangreich die Arbeiten werden.

Nun, nachdem das Teil komplett die Karosserie verlassen hat, kann es deutlich einfacher (und gründlicher) saniert werden. Der Plan ist, wie immer, so viel Material wie möglich und sinnvoll zu erhalten.

Nachdem deutlich geworden ist, dass auch bei diesem Auto Risse im Bereich der Radhäuser aufgetreten sind und der Bereich nachträglich mit Blech verstärkt wurde, war abzuwägen, ob die Schwachstelle original, wir original und mit typischem Reparaturblech oder konstruktiv (aber nicht optisch) verändert wird.

Ich habe mich für die letzte Option entschlossen. Es kommt ein stärkeres (dickeres) 1,5 mm Karosserieblech zum Einsatz. Dieses deckt den Bereich ab, in dem üblicherweise die Spannungsrisse entstehen.

Als erster Schritt wird die benötigte Blechform auf ein Packpapier übertragen und ausgeschnitten. Die Papierform wird dann auf das neue Blech gelegt und mit einem dicken Stift auf das Blech übertragen.

Anschließend wird das Reparaturblech anprobiert. Nachdem alles passt werden beide Bleche auf einer planen Unterlage zusammengespannt und die Blechkontur wird mit einer Reißnadel angezeichnet. Passmarken helfen später bei der Anprobe der Teile.

Blechschnitt und Anpassung

Der grobe Vorschnitt erfolgt mit einer elektrischen Blechschere (früher kam immer die Flex zum Einsatz, oder Blechschere die aber gier an ihre Grenzen stößt). Die Feinarbeiten, also das genaue Anpassen an die Risslinie und das letzte Feintuning, um eine optimale Passung zu erreichen, wurden dann mit einer Fächerscheibe in der Flex erledigt.

Der Schweißbereich wurde dann mit Hartfaserscheiben entrostet, vorgereinigt und dann mit Reinigungsmittel entfettet und endgereinigt. Für eine saubere Schweißnaht ist sauberes Metall eine Grundvoraussetzung.

Die Vorstellung, dass sich Lack, Rost, Fett oder Dreck, beim Schweißen wegbrennt ist zwar schön, aber leider nicht korrekt. Habe ich selbst früher auch öfter festgestellt, wenn ich Zeit sparen wollte und dann deutlich zeitaufwändiger nachbessern musste. Und leider müssen auch immer Vorder- und Rückseite sauber sein ; )

Die Vorarbeiten kosten zwar erschreckend viel Zeit, aber diese Zeit wird später definitiv eingespart.

Einschweißen

Das Reparaturblech und das Radhaus wurden dann, nachdem alles passte, auf dem Schweißtisch fixiert, mit Zangen und Gewichten ausgerichtet und mit Wig-Schweißpunkten fixiert. Die auf Stoß geschweißte Verbindung von Blechen verschiedener Stärke ist zwar etwas schwieriger, hat aber gut funktioniert.

Die Schweißpunkte lassen sich, anders als beim Schutzgasschweißen, mit Hammer und Unterlage noch gut bearbeiten. Wie man an den Verfärbungen um die Schweißpunkte erkennen kann, hält sich der Wärmeeintrag in das Blech in angenehmen Grenzen

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