Nun geht es an den hinteren linken Radlauf. Die rechte Seite wurde ja bereits vor zwei aufwändig saniert. Ursache war damals ein Absperrgitter, das bei Sturm umgeweht wurde und gegen die rechte Seite gestürzt ist. Dabei wurde ein Loch in den Radlauf geschlagen.
Der linke Radlauf zeigte damals auch schon erste Bläschen und Spuren einer früheren Reparatur. Der grobe Rost wurde vor zwei Jahren entfernt und punktgestrahlt. Die folgende Reparatur aus Spachtel und Lack war nur als Provisorium für die jetzt folgende Sanierung gedacht.
Nach Entfernen der provisorischen Reparatur von damals und losem Rost mit der Topfbürste finden sich nun Durchrostungen von Außenschweller und Innenschweller.
Vor dem folgenden Eingriff wird zur Sicherheit die Form des Bleches auf Papier übertragen. Auf zwei große Blätter die mit Magneten an das Seitenteil befestigt werden, wurden die Konturen des Radlaufes, der Kanten und der Sicken übertragen. Für den Fall einer größeren Reparatur kann so die Kontur wieder nachvollzogen werden.
Der erste Schnitt in das Karosserieblech ist immer der Schwerste. Ziel ist es das Ausmaß des Schadensbereiches festzustellen. Hierbei soll das darunterliegende Blech des Radlaufes nicht beschädigt werden. Nach zwei parallelen Schnitten ist der Blick auf den Innenradlauf frei. Der Schaden ist glücklicherweise weniger schlimm, als er bei der rechten Seite war.
Nach und nach wird die Öffnung zum Innenradlauf vergrößert, sodass der Reparaturbereich des Innenradlaufes frei liegt und gut bearbeitet werden kann.
Die Schadstelle des Innenradlaufs wird dann so zugeschnitten, dass nur noch gesundes Material übrigbleibt.
Vom Kofferraum aus sind die Nähte später kaum noch erreichbar. Ein Blick in den Kofferraum zeigt nun den Lichteinfall und wo sich die Reparaturstelle hinter einem Seitenblech befindet.
Jetzt wo die Reparaturstelle festgelegt ist, geht es darum das Reparaturblech passend zuzuschneiden. Das Blech spendet ein Original-Blechteil. Um die Größe des benötigten Blechs festzustellen wird mit Malerkrepp und mit Filament-Klebeband eine einfache Kopie des erforderlichen Blechteils erstellt.
Diese Kopie wurde dann am Auto angesetzt und die Fehlstelle darauf angezeichnet. Mit einer ordentlichen Zugabe wurde dieser Bereich ausgeschnitten und auf das Spenderblech aufgelegt. Die Form wurde angezeichnet und mit der Flex großzügig herausgetrennt.
Das so entstandene Reparaturblech konnte nun an der Karosserie angesetzt und mit Magneten fixiert werden. Die Probe mit dem Außenradlauf, der auch grob zugeschnitten wurde, passt sehr gut.
Der mit Magneten fixierte Innenradlauf wurde nun mit der Reißnadel direkt angezeichnet. In mehreren Durchgängen wurde anprobiert, geschliffen, anprobiert, etc.
Und zwar so lange, bis das Blech perfekt passt. Eigentlich wäre die Vorbereitung gut genug für eine stumpfe WIG-Naht, hier bleibe ich aber beim Schutzgasgerät. Das ist aber ein Job für den nächsten Tag.