MZ ES 150 Zusammenbau und Spezialwerkzeug

Weiter geht es mit der Komplettierung des Motors. Im Rahmen war er schon mal, nur leider war der Kabelstrang für die Lichtmaschine auf der falschen Seite. Also den Motor hinten lösen, anhaben mit Holzkeil unterfüttern und dann kann das Kabel unter dem Block hindurchgeführt werden. Der Bremszug der Hinterachse war natürlich auch falsch, der konnte durch Aushaken am Bremspedal aber leicht gelöst und korrekt verlegt werden. Die beiden Motorhateschrauben waren dann wieder schnell eingesetzt.

Weiter geht es mit dem Leerlaufschalter. Die Einstellmaße auf dem Werkstatthandbuch passen nicht so richtig. Ist aber kein Problem, das Kontaktblech und der Abstand werden so eingestellt, dass der Leerlauf vernünftig funktioniert.

Spezialwerkzeug Gegenhalter für Getriebekettenrad 05-MW 45-3

Spezialwerkzeug Gegenhalter für Getriebekettenrad 05-MW 45-3
Spezialwerkzeug Gegenhalter für Getriebekettenrad 05-MW 45-3 für MZ ES 150

Nun kann das Kettenrad angebaut werden. Eigentlich gibt es dafür ein Spezialwerkzeug, es soll aber auch mit einer alten Kette zum Gegenhalten gehen. Also die alte Kette gewaschen und versucht sie als Gegenhalter zu nutzen. Das hat nicht wirklich gut funktioniert. Die Kette ist lang, sperrig und unhandlich.

Das Spezialwerkzeug ist relativ einfach und so wird dieses nachgebaut. Flachstahl 20×8 wird abgelängt und im Schraubstock die Rundung gebogen. Muster für die Rundung ist ein Kettenstück auf dem alten Ritzel. Für den Knick hinter der Rundung wird mit dem Kunststoffhammer nachgeholfen. Der Winkel am Ende wird auch mit leichter Hammerunterstützung gebogen. Die Kette wird am Rand positioniert, da der Flachstahl 4 mm zu breit war. Mit dem MIG-Schweißgerät wurde die Kette angepunktet. Die Seite wurde anschließend noch mit der Fächerscheibe geplant.

Der Halter passt Optimal und so kann die Linksgewinde Mutter des Ritzels mit dem Drehmomentschlüssel angezogen werden. Das Anfertigen von zwei Werkzeugen hat ca. 40 Minuten gedauert.

Dann wurden Lichtmaschine und Zündung wieder angebaut und verkabelt. Dank zuvor angebrachter Fähnchen war das verkabeln kein Problem. Nun konnte auch die Elektrik kurz getestet werden. Funktioniert. Auch der Leerlaufschalter wurde getestet. Auch dieser funktioniert wie erwartet. Die Kerze in das Kerzenloch geschraubt, damit nichts hineinfallen kann. Nun wurde noch die Hupe wieder angebaut und verkabelt und auch diese funktioniert laut und deutlich.

Kommen wir nun zur Kette. Für mich immer Fummelkram, egal ob Fahrrad oder Motorrad, der Zeit frisst. Hier war es wieder so ein Fall.

Die Kette ist gefühlt ein Kettenglied (1 cm) zu kurz. Ist sie aber nicht, das wurde vorher geprüft. Vielleicht war die alte Kette sehr gelängt. Letztendlich wurde die Hinterachse gelöst und die Kettenspannung gelöst, bis das Einschieben des Kettenschlosses unter Zuhilfenahme einer Spitzzange möglich war.

Nun konnten Seitendeckel mit Kupplungszug angebaut und die Kettenschläuche (was zu ein gezerre) wieder positioniert werden.

Der Vergaser und Auspuff wurden auch wieder angebaut.

Die Werkstatt ist wieder Chic und der Tag ist fast rum.

Weiter geht es dann mit dem Einstellen der Kette und dem Ausrichten des Hinterrades. Dem Öl-Einfüllen, den Prüfen der Zündung, des Vergasers, dem Wechsel der rechten Fußraste und wenn irgendwann lange Weile ist liegen auch zwei Sätze mit neuen Bremsbelägen schon bereit. Es geht voran. Die Probefahrt naht.

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