26.05.2011
Nachdem ich mir beim letzten Schrauberabend aufgrund der späten Stunde das Aufräumen gespart habe, sah es immer noch so wie auf dem Bild aus. Also war erstmal Aufräumen angesagt.
Ein Schauberkollege hatte von seiner Getriebeüberholung noch Sprengringe für mich über, die ich dankbar angenommen habe. Meine waren schon reichlich geweitet.
Hier mal ein Blick auf den aufgeräumten Arbeitsplatz.
Nun kann das Ausgleichsgetriebe (oder auch Differential) zurück in das Gehäuse.
Ich setze es mal so ein, wie es nachher eingebaut ist.
Die Lagerflansche waren noch stark verschmutzt, sodass diese erstmal gereinigt werden mussten.
Den Außenring des Kegelrollenlagers kann mal mit einem alten Kugellager herausdrücken.
Links neues Lager. Mitte altes Lager. Rechts oben, Lager zum Ausdrücken.
Die andere Seite wollte ich mit dem schon ausgedrückten Außenring des Kegelrollenlagers ausdrücken. Blöde Idee, da nun beide Ringe in der Passung sitzen.
Mit ein wenig tricksen habe ich beide Ringe aber dann herausbekommen.
Vergleich der Lagersitze.
Vergleich altes Lager und neues Lager.
Zum Einbau des Lagers habe ich das Getriebe auf die Seite gelegt und das Lager angesetzt.
Laut Reparaturhandbuch wird das Lager auf seinen Sitz geschlagen. Dafür braucht man einen passenden Schlagdorn und eine Hilfslagerbuchse. Da sich hier auch ein M8 Gewinde für die Mitnehmer befindet, kann man hier eine Gewindestange einschrauben.
Eine passende Unterlegscheibe, die genau auf dem Innenring aufliegt ist auch vorhanden.
Durch Anziehen der Mutter wird das Lager auf den Sitz gedrückt.
Hier der Lagerflansch mit eingesetztem Außenlager. Am besten von der gezeigten Seite aus einsetzen.
Den Lagerflansch habe ich angesetzt und das Getriebe daraufgelegt.
Die Hölzer habe ich zum Einziehen des 2. Lagers (wieder mit Gewindestange) herausgenommen.
Hier muss ein neuer Simmerring eingebaut werden. Dafür muss der alte heraus.
Eine 34er Nuss passt.
Mit der 34er Nuss und einem alten Außenring des Schrägrollenlagers kann der Simmerring herausgedrückt werden.
Hier der Vergleich alt und neu. Der neue hat eine zusätzliche Staublippe.
Zum Einpressen kann man wieder eins der alten Lager aus dem Getriebe verwenden.
Passt.
Die Einstellmutter der anderen Seite ist etwas dicker, so dass Kugellager den Simmerring nicht bis zum Anschlag einpressen kann.
Auch hier findet sich wieder eine perfekt passende Unterlegscheibe, die zwischen Ring und Kugellager gelegt wird und ein Einpressen des Simmerringes bis zum Anschlag ermöglicht.
Passende Papierdichtungen hatte ich noch vorrätig. Ich habe diese sicherheitshalber mit Dichtmittel (Curil rot) eingesetzt.
ACHTUNG: Hier keine Federringe (wie abgebildet) verbauen, sondern Wellenscheiben. Die Federringe dichten unter dem Schraubenkopf nicht ab. Da ein Gewinde nicht dichtet, wird später das Öl an dem Federring austreten. Alternativ können die Schrauben mit Schraubenkleber eingesetzt werden, dann tritt auch kein Öl aus. Das Gleiche gilt ebenfalls für die Gehäuseschrauben am Schaltdeckel, am Freilauf und an der Kupplungsglocke.
Den Flansch habe ich mit ganz leichten Hammerschlägen (Schonhammer) eingeklopft.
Zum Einstellen kam wieder der Selbstbauschlüssel zum Einsatz.
So weit so gut. Das Ganze muss nur noch eingestellt werden.
Zieht man die Einstellmutter auf dieser Seite an, wird das Tellerrad nach links gegen die Kegelradwelle gedrückt. Das Spiel des Tellerrades wird kleiner, bis es irgendwann fest ist.
Hier sieht man im Hintergrund die Kegelradwellenverzahnung und das Tellerrad.
Zieht man die Einstellmutter auf dieser Seite an, wird das Tellerrad nach rechts von der Kegelradwelle weggedrückt. Das Spiel des Tellerrades wird größer.
Ich stelle das erstmal nach Gefühl ein und messe dann später noch mal nach.
Weiter geht es mit der Schaltung.
Einbau der Schaltung
Vergleich Schaltgabeln 1. + 2. Gang. Die helle ist neu (unbenutzt), die dunkle alt.
Einbaulage Schaltgabel.
Gut zu sehen, wie wenig Platz zum Ritzel des 1. Ganges ist.
Vergleich Schaltgabeln 3. + 4. Gang. Die obere ist neu (unbenutzt), die dunkle alt.
Vergleich Schaltgabeln Rückwärtsgang. Die alte (ölverschmierte) darf wieder in das Getriebe.
Schaltwellen mit aufgesteckten Schaltnuten.
Das Reparaturhandbuch ist leider etwas unklar bezüglich des Einbaus der Schaltmechanik. Texte und Bilder stimmen nicht überein. Am besten erst alle Schaltgabeln einsetzen und dann die Wellen einsetzen. Die Wellen von unten nach oben einsetzen. Nach der ersten Welle eine der Schaltwalzen einsetzen. Dann die 2. Welle einsetzen und die 2. Schaltwalze einführen. Zum Schluss die 3. Welle einsetzen.
Ich habe mich an das obige Vorgehen nach und nach herangetastet, deshalb weichen die Fotos ab.
Gleitstein auf die Welle schieben.
Oben ist die Welle für den Rückwärtsgang.
Schaltgabel für den 3. – 4. gang fehlt. Also noch mal die Stange raus.
Und durch die Schaltgabel für den 3. – 4. Gang führen.
Hier werden die Schaltwalzen eingesetzt.
Die erste Schaltwalze kommt zwischen die unteren beiden Wellen. Die zweite Schaltwalze kommt zwischen die oberen beiden Wellen.
Dann kann die Schraube wieder eingesetzt werden.
So soll es dann mal aussehen. Da aber die Zahnscheiben unter den Muttern der Kegelschrauben platt sind müssen erst neue besorgt werden. Außerdem sind die Schlitze der Kegelschrauben beschädigt. Hat wohl mal jemand versucht die Kegelschrauben rauszudrehen, ohne die Kontermutter zu lösen.
3.- 4. Gang schaltet super gut (ist die untere Schaltwelle). Die anderen beiden Schaltwelle lassen sich nicht bewegen. Das schaue ich mir aber genauer an, wenn ich mit besseren Kegelschrauben und Zahnscheiben den Zusammenbau fortsetze.
Die Getriebeglocke muss ich auch noch säubern.