Eines der wohl wichtigsten Geräte zur Blechbearbeitung ist das Stauch-/Streckgerät. Mit diesem Werkzeug kann Blech gestaucht (zusammengezogen) oder gestreckt (auseinandergezogen) werden. Strecken kann man auch gut mit einem Hammer, aber das Stauchen ist dagegen ungleich aufwändiger.
Nachdem ich Anfangs vor Jahren das Blech noch von Hand mit dem Hammer gestreckt habe, was gut funktionierte, und dann festgestellt habe, wie mühsam und zeitfressend das Stauchen von Hand ist kam das erste kleine Stauch-/Streckgerät in die Garage. Mittlerweile sind auch größere Exemplare mit größerer Einlegetiefe für das Blech mit Standfuß und Fußpedal für Preise auf dem Markt, den früher die kleinen Stauch-/Streckgerät gekostet haben. Mein Exemplar habe ich nach längerer Recherche in den Niederlanden gefunden.
Die Ausführung des Standfußes hat auf einer Seite Rollen. So kann man das Gerät kippen und über diese beiden seitlich angebrachten Rollen wie eine Sackkarre schieben oder ziehen. Das ist nett, wenn man viel Platz hat. Ich möchte die schweren Dinge, die mir im Weg stehen, aber lieber einfach an die Seite oder bei Bedarf an den Arbeitsbereich schieben können.
Dies hier ist keine Anleitung oder Aufforderung das Gezeigte nachzubauen. Es zeigt lediglich einen privat genutzten Aufbau. Es wird keine Garantie oder Haftung für Nachbauten oder dadurch entstehende Folgen übernommen.
Zum Einsatz kommen dafür Rollen von Lidl. Diese waren günstig, sind lenkbar und zwei Rollen sind bremsbar. Die Traglast von 25 kg pro Rolle reicht für die Anwendung aus. Eine Vielzahl an Rollen gibt es unter anderem hier: Lenkrollen bei Amazon
Die von mir gewählte Montagemethode hat den Vorteil, dass am Standfuß nichts gebohrt, geflext, gesägt oder lackiert werden muss. Die Rollen können einfach montiert oder demontiert werden.
Für die Befestigung wurden noch entsprechende Haltebleche benötigt. Diese waren aus einem 1,2mm Blech mit der Makita Blechschere schnell zugeschnitten. Mit Aluhammer und Stahlplatte wurden die Bleche gerichtet.
Anschließend wurden die Löcher und Außenmaße mit einem Stift vom Rollensockel auf die Bleche übertragen.
Nach dem Körnen, Bohren und Senken der Löcher war jedoch erstmal Pause, da passende Schrauben in M6 x 60 erst beschafft werden mussten.
Montage der Rollen
Vier Tage später waren die Schrauben dann in der Post und Nachmittags eine halbe Stunde Zeit.
Mit einer Fächerschreibe in der Flex wurden zunächst die Kanten der Bleche begradigt und auf Maß gebracht und die Ecken gerundet.
Gemeinsam mit meiner Tochter wurden die Rollen dann angeschraubt. Also geschraubt hat sie, ich habe nur unterstützt. Das Ergebnis ist toll geworden. Das Gerät lässt sich leicht schieben und mit der Bremse sicher fixieren.
Um zu zeigen, wofür das Teil ist, wird erstmal ein Blech mit Aluhammer im Schraubstock abgekantet. Das geht schnell und ist Kinderleicht.
Dann wird das Blech im Stauch-/Streckgerät (hier mit Streckeinsatz) gleichmäßig bearbeitet und Kurve in das Blech gezaubert.
Man sieht, Blechbearbeitung kann jeder, man muss sich nur trauen.
Verwendetes Werkzeug:
Im Folgenden zeige ich kurz das verwendete Werkzeug. Das meiste wurde nach umfassender Recherche, Studium von Testberichten und Auswertung von Erfahrungen anderer Anwender erworben. Ziel war dabei immer eine ausgewogene Balance zwischen Preis, Leistung und Qualität.
Es gibt also manchmal besseres und oft billigeres Werkzeug.
Der Wabeco-Bohr-/Fräsständer wurde als Ersatz für eine günstige Standbohrmaschine aus dem Discounter angeschafft. Der Wabecoständer ist wesentlich stabiler, vielseitiger und die Bohrungen sind so gut, die verwendete Bohrmaschine. Noch dazu ist die Drehzahl (je nach Bohrmaschine) besser regelbar, das Bohrfutter besser und die Bohrmaschine auch anderweitig nutzbar und der Wabeco-Bohr-/Fräsständer mit diversem Zubehör den eigenen Bedürfnissen angepasst werden.